Sonntag , 22. März 2015

Leonhard Lechner Chor

Sonntag , 22. März 2015

Sonntag , 22. März 2015

Margarethenkirche Sterzing
Beginn 19.30 Uhr

Kammerchor Leonhard Lechner
Werke von J.S. Bach, F. Mendelssohn B., J. Tavener.
Leitung: Tobias Chizzali.
Eintritt: Freiwillige Spende. Freie Platzwahl!

Zwischen Himmer und Erde, mitten wir im Leben sind

Zwischen Himmel und Erde stehen wir als Menschen – mitten im Leben mit all seinen Facetten.
Mitunter streben wir nach der Spiritualität in unserem allzu weltlichen Dasein – vor allem dann, wenn uns die Polarität des Lebens bewusst wird. Kein Leben ohne Sterben – und die Hoffnung auf das danach.
Die Motette „Jesu meine Freude“ macht den nach Gott suchenden Menschen im Angesicht seiner Fleischlichkeit, seiner Ängste und seiner Sünden zu ihrem Thema.
Immer kehrt der zu Grunde liegende Choral „Jesu meine Freude“ wieder – variiert und in bachscher Kunst mit dem Text spielend.
Die Essenz ist bei allem weltlichen Rumoren: „Dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu meine Freude“.
Diese Hoffnung und das Harren auf Gott finden auch im alttestamentarischen Text des 43. Psalms von Felix Mendelssohn Bartholdy ihren Ausdruck.
Nicht nur im Angesicht des Todes, aber dann ganz besonders, rufen wir nach Gott.
John Tavener, selbst konvertiert zum russisch-orthodoxen Glauben, lehnt sein Werk „Svyati“ an eine orthodoxe Totenmesse an und widmet es einem verstorbenen Freund. Das Violoncello steht dem Chor gegenüber – Tavener möchte in ihm die Rolle des Priesters oder auch einer orthodoxen Ikone sehen.
Svyati – Heiliger Gott, Heiliger und Starker, Heiliger und Unsterblicher. Hab Erbarmen mit uns. Und genau diese gleichen Worte sind die Antwort Felix Mendelssohn Bartholdys auf das verzweifelte innige Rufen:
„Wo solln wir fliehen hin?“
Die tröstende Antwort bringt der reine Frauenchor – zu dir, Herr, alleine. Lass uns nicht verzagen, Herr. Lass uns nicht entfallen vom rechten Glauben.
Kyrie eleison

Mitwirkende

Kammerchor Leonhard Lechner
Nathan Chizzali – Cello
Fr. Arno Hagmann – Continuo
Tobias Chizzali – Leitung, Übersetzungen

Nathan Chizzali

Nathan Chizzali erhielt seinen ersten Cellounterricht bei Max Moroder, später studierte er bei Giuseppe Momo in Bozen sowie bei Howard Penny in Wien. Er besuchte Meisterkurse bei Wolfgang Böttcher, Patrick Demenga, Tamás Varga, Peter Bruns, Walther Schulz, Tibor Bényi und Herwig Tachezi. Er ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe, u.a. bei „Prima la musica“ und „Migliori Diplomati D’Italia“, Musikförderpreise des Rotary Clubs und des Soroptimist International D’Italia. Nathan ist Mitglied des Conductus Ensembles, der Streicherakademie Bozen, des Argentrios sowie des Barockensembles SonnAiér. Auftritte als Solist und in kammermusikalischen Formationen bei den Münchner Kammermusiktagen, Bachfest Leipzig, Meraner Musikwochen, Ravenna Musica, Festival Ljubljana, Kammermusikfestival Cervo, Accademia Filarmonica di Verona, Residenzwoche München, Rencontres de Chants Polyphoniques de Calvi sowie Klangspuren Schwaz. Rundfunkaufnahmen für den Bayrischen Rundfunk, ORF, Radio France und Radio Rai3.

Tobias Chizzali

Tobias Chizzali, geboren in Südtirol, erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vater, später Klavier- und Orgelunterricht u.a. beim Brixner Domkapellmeister Heinrich Walder. Während seiner Gymnasialzeit erzielte er auf der Orgel einige Preise beim österreichischen Jugendmusikwettbewerb „Prima la musica“.
Er studierte an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien Katholische Kirchenmusik, Chor- und Ensembleleitung bei Erwin Ortner und Ingrun Fussenegger, Gesang bei Maria Höller und Margit Klaushofer sowie Orgel Konzertfach bei Michael Radulescu.
In den Jahren 2006/07 absolvierte er beide Masterstudien mit Auszeichnung.
Während seiner Studienzeit war Tobias Chizzali Assistent beim Wiener Motettenchor sowie bei der Wiener Singakademie.
Von 2007 bis 2013 war er Referent für Kirchenmusik in der Diözese Linz, Lehrer für Chorleitung an der Landesmusikschule Oberösterreich, Chorleiter des Chores E medio cantus und der Chorgemeinschaft Herz-Jesu in Linz.
Seit Juni 2013 ist er Domkapellmeister und Domorganist der Dompfarre Bozen und Leiter des Kammerchores Leonhard Lechner.

Arno Hagmann

Arno Hagmann, geboren 1957 in der Schweiz, begann sein Orgelstudium an der Akademie für Kirchenmusik in Luzern bei Rudolf Sidler. Nach seinem Eintritt ins Benediktinerkloster Muri-Gries in Bozen Fortsetzung des Studiums am dortigen Konservatorium bei Wijnand van de Pol und Abschluss in Innsbruck bei Reinhard Jaud. Er ist Stiftsorganist im Kloster Muri-Gries.

Kammerchor Leonhard Lechner

Im November 1952 wird der Kammerchor Leonhard Lechner von P. Oswald Jaeggi OSB gegründet, der seit 1950 im Benediktinerkloster Muri Gries in Bozen (Südtirol) tätig war, um dem damaligen Stiftskapellmeister Dr. Anton Mayr beim Aufbau der bereits 1950 gegründeten Kantorei Leonhard Lechner behilflich zu sein. P. Oswald Jaeggi wird sein erster musikalischer Leiter, nachdem bereits 1952 Dr. Anton Mayr mit nur 50 Jahren verstorben war.
Der Chor trägt den Namen des wohl bedeutendsten Südtiroler Komponisten, Leonhard Lechner „Athesinus“ (*1553 im Etschtal, †1606 Stuttgart).
Dessen Werk zu pflegen war und ist dem Chor stets ein Anliegen. Ein großes Anliegen war P. Oswald aber auch, der neuzeitlichen Chormusik, die bis dahin in Südtirol kaum Beachtung fand, in den Konzertprogrammen ihren festen Platz zu verschaffen.
Eine rege Konzerttätigkeit brachte den Chor in der Folge in die bedeutendsten Kulturstädte Italiens, Österreichs und Deutschlands, aber auch in die Schweiz, nach Ungarn und nach Polen.
Die Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben brachten dem Chor stets Spitzenbewertungen.
Nach einer Umstrukturierung und Verkleinerung des Chores im Herbst 2000 widmet sich dieser nach vielen gelungenen Auftritten bei großen Orchesterwerken und Oratorien wieder verstärkt der Kammermusik hohen Niveaus.
Das Repertoire umfasst geistliche und weltliche Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart, ausgeführt a cappella oder in Zusammenarbeit mit verschiedenen Orchestern, darunter mit dem Europäischen Jugendorchester, sowie dem Gustav Mahler Jugendorchester und dem Haydn Orchester von Bozen und Trient unter der Leitung namhafter Dirigenten (u.a. James Judd, Claudio Abbado, Vladimir Ashkenasy, Gustav Kuhn, Arturo Tamayo, u.a.) 1963 verstirbt P. Oswald Jaeggi, ihm folgen Frau Prof. Johanna Blum von 1963–1971, von 1971–1992 Herr Willi Seebacher, 1992 übernimmt interimistisch P. Urban Stillhart den Chor, von 1993–2013 ist Prof. Othmar Trenner sein musikalischer Leiter.
Seit September 2013 ist Mag. Tobias Chizzali M. A. neuer Chorleiter des Kammerchores.

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